You're the lucky one.
38 Tage. 912 Stunden. 54720 Minuten. 3283200 Sekunden.
Zeit.
Das Herz schlägt, die Lunge füllt sich mit Luft und Gedanken kreisen. Durchgängig. Ohne Pause.
Um ihn ganz allein.
Was tut er? Was denkt er? Was fühlt er? Geht es ihm gut?
Alles dreht sich ganz und gar darum. Meine Gedanken, das Einzige, was nur mir gehört und niemand anderem, widme ich ihm. Ich hab das Gefühl, nach alldem, was ich ihm immer wieder antun musste, bin ich es ihm auch schuldig. Sang und klanglos verschwinde ich & komme wieder. Nur dieses Mal läuft alles darauf hinaus, dass ich nicht wieder komme. Und ich hasse es. Ich hasse diese Endgültigkeit, die wir ertragen. Er & ich. Nur weil ich nicht kann, nicht darf. Und ich konnte es nie erklären. Warum ich wirklich gehe.
Ich gehe zumal, weil ich nicht frei bin. Ich kann mich nicht einfach dagegen richten und mich aus etwas befreien, was geliebt und behütet ist. Das ist mit meinem Gewissen nicht vereinbar.
Ein weiterer Grund ist, dass ich nie das Gefühl loswurde, dass ich die jenige bin, die ihn lieber hatte.
Der Tempus ist falsch. Die ihn lieber hat.
Ich weiß nicht warum. Aber ich glaube, ich hänge wesentlich mehr an ihm. Natürlich mag das daran liegen, dass er nie der Typ war, der mit seinen Gefühlen rumposaunt hat. Und selbstverständlich gab es auch Momente, in denen es anders war. Momente, in denen mein Herz hätte platzen können, weil er es wieder geschafft hatte, durch zwei Worte mir voll und ganz seine Gefühle darzulegen. Er brauchte nicht mehr. Es waren einfach immer die Richtigen, die er verwendete, um alles auf den Punkt zu bringen. Und trotzallem. Ich hatte immer die Befürchtung, ihn irgendwann zu nerven. Durch meine emotionale Art. Die Frage:" Was, wenn er manchmal nur höflich ist & mich nicht verletzen will?" hat mich nicht in Ruhe lassen können. Obwohl sie wahrscheinlich ganz und gar fehl am Platz ist. Und das überhaupt nicht stimmt. Aber wie will man sich gegen seine Empfindungen richten? Wenn dies möglich wäre, hätte ich gar nicht das Problem. Ich würde meine Zuneigung, die ich für ihn empfinde, einfach ignorieren und sie würde verschwinden. So drängt sie sich aber in den Vordergrund und lässt mich nicht los. Und dazu noch meine Schuldgefühle, weil ich ihm nichts erklären kann. Ihn im Glauben lasse, es würde alleine daran liegen, dass ich es nicht ertragen kann, ihn nicht zu sehen und ihm nie Nahe zu sein. Natürlich ist das schrecklich und eigentlich auch kaum zu ertragen. Aber nicht zu wissen, was er tut, denkt und fühlt... Grausam. Ihn aus meinem Leben zu verbannen und er mich aus seinem. Das ist letztlich, was einem so weh tut. Aber Kontakt haben ist nicht erwünscht. Zwar gestattet, aber nicht erwünscht. Und das reicht mir schon. Dagegen werde ich mich nicht richten. Es wäre nicht fair. Aber es ist im Grunde alles nicht fair. Auch ihm gegenüber nicht. Schon alleine, weil... ich das Gefühl habe, er ist mein Gegenstück. Ein Mensch, der mir von der Art her irgendwie so ähnelt, ist selten. Und was ist, wenn das das Spiel des Schicksals ist?
"Du musst dich aus deinen Fesseln lösen und tun, was dein Herz dir sagt."
Und grade das tue ich nicht.
Ich wage es noch nichtmal die Worte gedanklich auszusprechen. Dieses...verlieben. Und es kostet mich so große Überwindung, das stehen zu lassen. Weil es Irrsinn ist. Das ist einfach nicht möglich. Und mit dem Kopf wehre ich mich so vehement dagegen. Weil es nicht gut, normal oder was auch immer ist.
Aber es ist so.
Und wahrscheinlich hält man mich für dumm & naiv.
"Siehst du denn nicht die Gefahren darin?"
Doch, ich sehe sie. Ich sehe sie so gut, dass ich die Angst und Sorgen meiner Mitmenschen vor meine eigenen Bedürfnisse stelle und ihnen Vorrang gebe.
Dass ich jetzt mit klammen Herzen meine Wege gehe. Mit Gedanken und Vorstellungen im Kopf, wie es sein kann aber nicht ist. Er und ich zusammen. Eine Umarmung. Ein Kuss. Einfach alles.
Und mit einem großen Klumpen Hoffnung im Herzen, der nicht kleiner wird, trotz der vergehenden Tage. Trotz der Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit bei 0,00000000001 % liegt.
Es ist mir egal.
... Ich hoffe, es geht dir gut.
nuddles. am 25. Juli 12
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