Der Kopf & Das Herz.
Heute war ein Freund von mir hier.
Zu Beginn war alles recht schön. Wir lungerten im Bett rum und erzählten uns Allerlei. Dann schwiegen wir. Ich schaute ihn von der Seite an und bemerkte eine Wimper, die ihm an der Wange klebte. Ich machte ihn darauf aufmerksam und sagte rein aus Spaß, dass er sich nun etwas wünschen kann. Das tat er auch. Was er sich wünschte, hatte ich nicht erwartet.
Einen Kuss. Und... ich kann es mir nicht erklären. Ich ließ ihn mich küssen. Wie das war, davon sprechen wir lieber erst gar nicht. Meine Gedanke war einfach, ihm eine Freude zu bereiten. Er wollte es nunmal. Und mir tat es nicht weh. Aber letztlich... meine Hand, die auf seiner Brust lag, spürte den kräftigen und schnellen Schlag seines Herzens. Meins jedoch blieb still und beantwortete nichts. Schwieg. Als ob ich etwas ganz und gar alltägliches machen würde. Wäsche aufhängen oder den Abwasch machen. Selbst wenn ich ein Schulreferat halten musste, war ich aufgeregter. Ich spürte nichts außer den immer währenden Gedanken, der sich in mein Gehirn festsetzte, dass ich Max vergessen muss. Das ist der von dem ich die Sms bekommen habe. Eine andere Geschichte. Aber er besetzt den meisten Platz in meinem Herzen. Und obwohl er mir sagt, dass er die Distanz zwischen uns genauso schrecklich findet wie ich, habe ich letztlich das Gefühl, mit unserer gemeinsamen Einsamkeit allein zu sein. Dazu kommt auch noch dieser förmlicher Abschied, nach unserem Gefühlsausbruch. "Es war schön, wieder von dir zu hören...". Und es hat nichts genutzt. Der Kuss ließ mich nur noch mehr daran denken, wie sehr er mir fehlt und wie sehr ich mir wünschte, er wäre es, der mich festhält.

So war es jedoch nicht.


Es ist seins.