Sonntag, 17. Juni 2012
Auswegslos.
Ich hab es gesagt. Mit viel Tränen und einer erstickenden Stimme. Zurück blieb ein schlechtes Gewissen, Schmerz & noch mehr Schmerz. Nicht zu vergessen die Angst. Ich habe mit meinem Vater über alles gesprochen. Und. Ich weiß es nicht. Keine Ahnung, warum ich ihm das zugemutet habe. Ich wünschte einfach, so etwas wäre nie passiert. Dass ich ihn nie, nie, nie "kennengelernt" hätte. Dann wäre alles gut. Er wäre nicht da. Und würde mein Herz nicht so einnehmen. Trotz aller Hoffnungslosigkeit. Vielleicht kann man mir zu viel Bravheit vorwerfen.., kein rebellischen Tatendrang. Ich weiß ja selbst, wie merkwürdig und vollkommen irrational das ist. Und, dass ich nichts von ihm weiß. Dass er gar nicht existiert. Er könnte fiktiv sein. Und vielleicht verurteilen das viele, aber ich will nie, dass mein Vater die Achtung vor mir verliert. Und wenn ich so vollkommen unerklärliche Dinge tue, die ganz und gar nicht nachzuvollziehen sind, wie soll man mich dann ernst nehmen können? Und es tut einfach weh. Mein Vater ist immer meine Stütze gewesen. Immer. Auch wenn wir Meinungsverschiedenheiten haben, ich weiß, dass er mich liebt. Das spüre ich immer wieder auf's Neue. Und ich will nicht, dass er mich irgendwann ansieht und sagt, dass er nicht weiß, wer ich eigentlich bin.
Ich muss es Max sagen. Ich muss ihn überall löschen, jede Sms und es wird so verdammt weh tun. Vielleicht wird es erträglicher, wenn ich mir die ganze Zeit über einrede, dass es von seiner Seite aus nicht ernst gemeint war. Oder dass er sich als jemand ganz anderes entpuppt, als er eigentlich ist. Aber letzten Endes wird es einfach weh tun. Scheiße weh tun.
Aber irgendwie muss ich da durch.



Was das Atmen unmöglich macht.
Ich habe neuerdings wieder Kontakt zu ihm. Genau eine Woche. Wir haben gestern um die zwei Stunden telefoniert. Es war wunderschön.. Vielleicht klingt das blöd, aber ich liebe sein Schmunzeln. Es ist so schön, dass man selbst lächeln muss. Und ich bin in dieser Hinsicht glücklich. Einfach nur glücklich.
Nur kaum als wir das Gespräch vor lauter Müdigkeit in der Nacht beendet hatten, krachten die Sorgen auf mich nieder und schnüren mir seit dem die Luft ab.
Ich muss es meinen Eltern sagen. Nur kostet es mich so viel Mut! Und solange laufe ich mit einem Übelkeitsgefühl im Bauch und dem Druck auf meinen Lungen umher und versuche keinen so bedröppelten Eindruck zu machen. Ob mir das gelingt, ist eine andere Frage.
Wie soll man dann bloß anfangen?
"Ich weiß, dass ihr davon überhaupt nicht begeistert seid.... Nein, ich habe keinen erklärbaren Grund dafür... Das kann man nicht rational betrachen...Ja, ich weiß, dass es auch Gefahren mit sich bringt..."
Oh, nein.